Der moderne Radsport hat seinen Sinn verloren.
Große Sponsoren von Plastikproduzenten (Ineos), Ölproduzenten (Gazprom) bis zu diktatorischen Staaten (Bahrain & UAE) bestimmen den Sport. Klar macht es Spaß, dem Spektakel zuzusehen aber der Beigeschmack ist bitter: Rennen wie der Presidential Ride of Turkey oder die UAE Tour bieten Diktaturen eine Bühne um ihre Westen weiß zu waschen. Und während sich bei der Tour de France das Fahrerfeld bei immer neuen Höchsttemperaturen durch die Provence quält hat der WorldTour-Tross selbst einen ökologischen Fußabdruck wie ein Kleinstaat. Der professionelle Radsport guckt nicht nur zu beim Klimawandel – er ist mit seiner Struktur und seinen Sponsoren selbst Treiber.
An vielen Orten der Welt sind die Folgen des Klimawandels längst zu spüren. Doch auch bei uns zwischen Berlin und der Ostsee haben wir bereits die Konsequenzen zu spüren: Während in Berlin im Hochsommer die Wasserversorgung aus der Spree gefährlich knapp wird und der steigende Meeresspiegel auch die Ostseeküste gefährdet sagen die Prognosen für Brandenburg Steppe.
Doch die Hoffnung aufzugeben ist für uns als Radsportler:innen nie eine Option, auch nicht die für eine lebenswerte Zukunft. Eine Symbol dieser Hoffnung ist die Rückkehr des Wolfes westlich der Oder. Überall in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern entstehen so Landschaften, die sich mehr und mehr selbst regulieren und das ökologische Gleichgewicht herstellen. Wissenschaftler:innen nennen diese Strategie „Rewilding“ – mit dem Steppenwolf wollen wir sie auf den Radsport übertragen. Ein nachhaltiger, wilder Radsport von unten. Offen für alle und kein Spielzeug der Reichen. Einer der für Solidarität statt Ellbogengesellschaft steht. Dafür fahren wir beim Steppenwolf.