Der Steppenwolf auf Instagram
Tagesaktuelle News zum Steppenwolf findest du auf unserem Instagram-Account unter @steppenwolf030!
Der BAB steht vor der Tür
08.10.2024
In drei Tagen startet die größte Ausgabe der jüngeren Geschichte von Berlin-Angermünde-Berlin. Fahrer*innen aus halb Deutschland werden sich auf die 300, 200 und 150 km Strecke begeben und dabei dutzende Kilometer mittelalterlichen Kopfsteinpflasters überwinden. Eine echte Herausforderung für Mensch und Materie. Wer miterleben will, wie die Fahrer*innen das Ziel erreichen, kann Samstag ab 14 Uhr in der Brauerei in Börnicke (bei Bernau) vorbeikommen. Bis spät in die Nacht erwartet euch zudem leckeres Essen, frisches Bier und Livemusik.
Alle Fotos im Beitrag: Natasha Meissner
Lost in der Steppe
25.06.2024
Am letzten Wochenende haben wir still und heimlich ein neues Konzept getestet. Eine kleine Gruppe von uns hat ein Orientierungsrennen organisiert: Steppenlost, ein Alleycat ohne jegliche digitale Navigation, sondern mit Karte und Kompass. Ein wilder Tag auf dem Fahrrad und eine Erkundungstour in heimischen Wäldern. Vier Stunden sind wir über Schotterwege und Singletracks durch das Waldgebiet gefahren, haben uns immer wieder kurz verirrt und mussten innerhalb eines straffen Zeitlimits möglichst viele Checkpoints anfahren. Alle Details wurden bis zum Schluss geheim gehalten und erst am Morgen wurden die Koordinaten der Base verraten. Wir trafen uns im Berliner Umland an einer kleinen Hutte, wo die Positionen der 27 Checkpoints von großen Karten auf kleine Handkarten übertragen wurden.
Diese wurden auf kreativste Weise auf Aerobars, Sperrholzplatten oder Spielekartons montiert und haben über Stock und Stein zu den Checkpoints geführt, wo Codes notiert, Aufgaben erfüllt, Müll gesammelt oder Fragen beantwortet werden mussten. Highlights waren für uns die im See versenkte Flaschenpost, die für eine kleine Abkühlung gesorgt hat und die Wildtierkamera, vor der Fahrer*innen ihre Handstandkünste unter Beweis stellen mussten. Es war eine Aktion von der Community für die Community. Wir hatten einen absolut tollen Tag mit allen die da waren und sprudeln bereits über vor neuen Ideen für eine nächste Edition.
Foto: Nis Broder
Tränen, Träume und endlose Tage in der Steppe
10.06.2024
Den BUB24 in wenigen Worten zusammenzufassen ist kaum möglich. Wasserdurchfahrten, zufällige Begnungen, genähte Ohren: Es waren traumhafte Tage mit wilden Geschichten, einer großartigen Gemeinschaft und vielen Leuten, die weit über ihr Limit gegangen sind. Bereits der erste Teil war ein Brett und die Trails an den Seen in Richtung Fusion brachten einige an ihre Grenzen. Am Checkpoint I auf dem Fusiongelände kurz vor der Müritz freuten sich alle über etwas Erholung. Der zweite Teil Richtung Usedom schien auf dem Papier leichter, aber der Wind spielte nicht mit. Im Gegenwind erreichten die Starter*innen Usedom und den zweiten Checkpoint im Lieper Winkel. Erstmals führte erst der dritte Abschnitt an die Ostsee – doch auf dem Weg warteten auf Usedom einige Hindernisse. Einmal von der Insel runter rollte es bis zum dritten Checkpoint. Zum Abschluss blieb das krönende Finale mit den Hügeln der Uckermark und den Hängen des Oderbruchs.
Der Wildtrack war als Strecke härter denn je und hat den Fahrer*innen alles abverlangt. Gerade mal 35 % haben am Ende das Ziel erreicht. Auch der Graveltrack war länger als die Jahre zuvor, trotzdem erreichten die meisten Bernau. Egal ob Newbies oder erfahrene Fahrer*innen – selten haben wir so viele Leute im Ziel vor Freude und Erschöpfung weinen sehen. Der BUB24 wird uns für immer in Erinnerung bleiben. Danke an alle, die das möglich gemacht haben.
BAB24 - Save the date
07.04.2024
Wenn die Blätter fallen geht es wieder auf die Spuren eines Radklassikers: 114 Jahre nach der Erstaustragung ruft am 12. Oktober wieder das Kopfsteinpflaster. Es ist Zeit für den Nebel über den Plattenwegen des Barnims, für die Pflasterhänge am Oderbruch und für von Blättern verwehte Schotterpisten durch die Uckermark. Zeit für Berlin-Angermünde-Berlin. Save the date.
Ein Tag so schön wie heute
18.03.2024
Seit Monaten haben wir geplant, seit Wochen die Strecke bei Eis und Schnee vorbereitet. Jetzt war es endlich so weit: Die Premiere vom Steppencross war für uns als Verein ein unfassbar schöner Tag! Eine Strecke, auf der alle Spaß hatten, gut besetzte und spannende Rennen mit ganz unterschiedlichen Menschen, keine größeren Verletzungen und eine wunderschöne Zeit zusammen. Danke an alle, die diesen Tag möglich gemacht haben. Mehr Fotos und Berichte findet ihr auf unserem Instagram-Account.
Ready für den Steppencross
03.03.2024
Noch zwei Wochen, dann ist es so weit. Nach Monaten auf der Crossstrecke mit Schaufel, Hacke und Rüttelplatte kann es endlich losgehen: Der Steppencross steht vor der Tür! Wir haben einiges an Schweiß und Zeit in die Strecke gesteckt und einen Kurs gebaut, der es in sich hat aber auch viel Spaß verspricht. Wir freuen uns auf aktuell 45 angemeldet Kids, viele Erwachsene und eine große Radsportparty. Bis zum 06. März könnt ihr euch noch anmelden, ansonsten freuen wir uns auch viele Menschen am Streckenrand zu begrüßen.
Der Frühjahrsklassiker
Mit Berlin-Angermünde-Berlin haben wir bereits einen ehemaligen Ostklassiker auf neuem Untergrund wieder auf die Strecke gebracht. Jetzt freuen wir uns, zusammen mit mehreren Vereinen und Gruppen den wichtigsten Frühjahrsklassiker unser Region wiederzubeleben: Berlin-Leipzig. Am 4. Mai gehts über Schotter und Asphalt aus Babelsberg vor den Toren von Berlin über Lutherstadt Wittenberg nach Leipzig. Alle Infos findet ihr unter berlin-leipzig.cc.
STEPPENCROSS
2024 wird besonders für uns – denn wir organisieren unser erstes echtes Rennen! Am 16. März startet in den Biesenthaler Wukuhlen der Steppencross und wir können es kaum erwarten. Im Vergleich zum BUB und BAB ist es wirklich noch mal ein ganz anderer Aufwand aber wir hoffen sehr, dass der sich lohnt. Bis jetzt gab es alleine fünf Bautage, an denen wir die Strecke präpariert haben. Wir freuen uns auf mehrere Kinderrennen, auf das MTB-Rennen, auf leckeres Essen, auf die FLINTA* und Männer-Cyclocrossrennen, auf gute Musik und nette Menschen und auf das Fun-Race. Wir freuen uns sehr wenn ihr dabei seid, alle Infos findet ihr im Menü unter „Steppencross“. Die Anmeldung ist auch bereits offen und die Startposition entscheiden sich nach dem Anmeldezeitpunkt – also schnell sein lohnt sich!
BUB24 - Wild West Neues Anmeldungskonzept
Berlin-Usedom-Berlin geht in seine vierte Auflage – und erkundet neue Wege so westlich wie nie zuvor. Von Bernau aus geht es auf dem Hinweg über die Müritz zur Ostsee. Wie in den letzten Jahren warten auf euch drei Checkpoints, unzählige Trails auf dem Wildtrack und eine abwechslungsreiche Mischung aus Waldwegen, Schotter, Platte und Kopfsteinpfaster auf dem Graveltrack.
Nachdem im letzten Jahr bei der Anmeldung unsere Website unter dem großen Andrang zusammengebrochen ist, haben wir uns etwas Neues überlegt: Vom 1. bis 31. Dezember könnt ihr euch per Postkarte auf einen Startplatz bewerben. Anfang Januar losen wir aus den Postkarten feierlich 100 Startplätze aus. Dabei ist die Hälfte der Plätze für FLINTA* reserviert. Außerdem werden wir erstmals 1/3 der Plätze an Teams vergeben, sprich an Fahrer*innen die nur als ganzes Rudel starten wollen. Wir freuen uns schon auf eure Karten!
Was auf eure Postkarte muss und wo sie hin muss erfahrt ihr am 1. Dezember.
Foto 1: Luise mit vollem Fokus. Foto 2: Der Start im Nebel. Alle Fotos im Beitrag: Nis Broder.
"Der erste Sektor entlarvt meine Selbstlüge"
Luises BAB23
15.11.2023
Mit dem größten Starter*innenfeld allerzeiten und einem neuen Startort in der Brauerei Börnicke ging es am 21. Oktober wieder aufs historische Pflaster zwischen Berlin und Angermünde. Luise war auf den 200 km als erste Frau zurück im Ziel und berichtet von ihrem BAB23.
„Ach komm, bei Paris-Roubaix machen sie ganz andere Sachen.
Das sage ich mir an diesem Samstagmorgen, als ich mich bei klammen acht Grad mit 200 anderen am Start in Bernau aufstelle, um die nächsten Stunden durch Brandenburg zu holpern. Das Problem an meinem Mantra: Bei Paris-Roubaix fahren Profis. Und ich bin kein Profi. Ich bin jemand, der eigene „Gravel“-Strecken mit 90 Prozent Asphalt plant (ging nicht anders!), selbst auf dem Arbeitsweg jeden Zentimeter Kopfsteinpflaster meidet (ist nur einen Kilometer länger!) und vor Kurven gerne mal anhält, um sie in Ruhe zu inspizieren (man weiß ja nie!). Jetzt also stehe ich hier in Bernau, und dass es neblige acht Grad sind, ist die beste Nachricht. Immerhin kein Schnee.
Ach komm, ist doch gar nicht so schlimm.
Wir rollen los. Windschatten, überholen, Windschatten, die ersten Kilometer fahren sich gut. Ich rede mir ein, dass die Plattenwege auch als Kopfsteinpflaster zählen und alles gar nicht so schlimm ist. Der erste Sektor entlarvt meine Selbstlüge. Ich schimpfe kurz, mein Rad gibt sich unbeeindruckt. Vor meinem geistigen Auge bin ich längst gestürzt, vor meinem echten Auge erscheint ein Ortsschild: Brodowin.
Ach komm, was sind schon 140 Kilometer.
Am ersten Checkpoint mache ich Pause, wie ich immer Pause mache: gar nicht. Auf der Suche nach Wasser verirre ich mich in den Hofladen und mache direkt kehrt. Bloß nicht kalt werden, bloß nicht verlocken lassen. Die Schokolade kann ich auch zu Hause kaufen. Stempeln, weiter geht’s. Die ersten Kilometer auf Asphalt und Schotter lassen mich frohlocken, was sind schon 140 Kilometer! Eine ganz normale Samstagsdistanz. Die Kilometerzahl auf dem Wahoo steigt, meine Laune auch. Selbst eine schlimme Schlamm-Kurven-Wurzel-Passage und eine noch schlimmere nasses-Gras-bergab-Passage führen nur dazu, dass ich mich über den nächsten Kopfsteinpflaster-Uphill freue. Wie sicher und geruhsam das doch ist.“
Ach komm, erstmal Zucker.
In Angermünde habe ich Hunger und dank Attila auch Bargeld. Mit Attila, einem guten Freund, bin ich aus Dresden zusammen angereist, und am Abend zuvor habe ich ihm ein bisschen Bargeld abgekauft. Letzteres finanziert mir im Stadtcafé einen Kaffee, einen Zupfkuchen und einen Donut. Den Kaffee trinke ich auf dem Weg von der Theke zum Stempeln, der Donut verschwindet auf dem Weg vom Stempeln zur Theke, den Zupfkuchen verschlinge ich auf dem Weg zum Fahrrad. Zuckergeschockt klicke ich mich wieder ein. Stadtauswärts muss ich Slalom um Rentner auf E-Bikes fahren. Ich ahne nicht, dass das geringste Hindernis auf den kommenden Kilometern ist.
Ach komm, sonst nimmst du halt in Eberswalde den Zug.
Bei Kilometer 129 bin ich sehr erschrocken über Kilometer 129. Noch fast 30 Kilometer bis zum nächsten Checkpoint. Meine AirPods spielen Eurodance und Bach-Kantaten und Dire Straits, aber das bringt auch nichts. Das Kopfsteinpflaster ist bergauf anstrengend, bergab unsicher. Bald kommen die ersten Downhills, auf denen ich absteige – nur um dann den nächsten Uphill auch zu schieben, weil ich nicht am Berg anfahren will. Einmal verfahre ich mich, weil ich an einer Kreuzung einfach den Weg nehme, der am schlimmsten aussieht. Es ist dann doch nur der zweitschlimmste. Irgendwann ist Eberswalde da, ich lasse mich im Windschatten eines Mitfahrers Richtung Marktplatz rollen. Statt zum Bäcker gehe ich in den Rossmann. Nehme erst Chips, dann Nüsse, dann lege ich beides weg und entscheide mich für eine sehr fest eingeschweißte Veggie-Wurst und eine sehr große Flasche Sprudelwasser. Die Frau an der Kasse fragt, ob ich auch den zu Verrückten gehöre, und ich denke, sie hat Recht.
Ach komm, ein Marathon ins Ziel.
Ich exe das Wasser und gönne mir auf dem ersten Uphill zwei Gels. Die Kilometer nach Eberswalde meinen es gut mit uns, viel Wald, noch mehr Schotter, ein bisschen Sonne. Das fünf-Sterne-Pflasterstück merke ich nicht mal mehr. Ich habe Bock. Jedenfalls, bis meinem Hinterrad die Luft ausgeht. Statt anzuhalten und zu pumpen fahre ich weiter und hoffe. Ein paar Minuten später überhole ich einen Mitfahrer, er ruft mir was zu, ich verstehe ihn nicht. „Schlusssprint!“, wiederholt er. Ich sage so was wie „haha ja“, bewundere seinen Optimismus und fahre weiter. Dann gucke ich aufs Wahoo. Dann aufs Ortsschild. Ich lese: Bernau.
Ach komm, ist doch kein Rennen.
Den Zielbogen verpasse ich, mein Track führt über den hinteren Eingang. Im ersten Moment ist mir das egal. Schließlich habe ich in Eberswalde vergessen, zu stempeln – und ohnehin: Ist ja kein Rennen. Im zweiten Moment laufe ich Markus vom Orga-Team über den Weg. Markus, breites Grinsen: „Willkommen zurück! Kommst du vom 200er?“ Ich nicke. Markus, noch breiteres Grinsen: „Du bist die erste Frau!“ Jetzt hätte ich den Stempel doch gern. Gegen Vorlage meiner Strava-Aktivität bekomme ich nicht nur den Stempel, sondern auch das Ziel-Foto mit Pflasterstein. Ich lache. Was für ein schöner Stein.
Und was für ein schönes Event. Nicht nur perfekt organisiert und gescoutet, sondern vor allem auch: freundlich, offen, entspannt. Danke Steppenwolf. Das haben sie sicher nicht bei Paris-Roubaix.
Here we go: BAB23
27.06.2023
Spürt ihr noch das Pflaster in euren Armen? Erinnert ihr euch an das leichte Rutschen eures Vorderrads auf den schneebedeckten Steinen? An den Col de Liepe und den Maienpfuhl? An die langsam auftauenden Finger an den Checkpoints? An das gefrorene Wasser in euren Trinkflaschen? Die erste Wiederaustragung des BAB letztes Jahr hatte es mehr als in sich – und war gleichzeitig magisch. Das wollen wir in diesem Jahr wiederholen.
Am 21. Oktober geht es aufs Pflaster und die historischen Wege des alten Ostklassikers. Die Anmeldung startet am 06. September um 18 Uhr für FLINTA* und 24 h später für alle. Wahrscheinlich werden die Plätze für den Herbstklassiker wieder schnell vergeben sein. Alle weiteren Infos findet ihr hier.
"Als Geschenk vom Scouting gings direkt aufs Gleisbett"
04.07.2023
Hilke war mit ihrem Hamburger Rudel beim BUB23 auf dem Graveltrack unterwegs. Was sie erlebt hat berichtet sie hier:
550 km mit vollbepacktem Gravelrad von Berlin nach Usedom und zurück, das alles in 4 Tagen – Vor noch einiger Zeit hätte ich dankend abgelehnt und mir gedacht, dass so etwas doch nur für die „starken“ Fahrer*innen ist. Für diejenigen, die auf Instagram spektakuläre Bilder von ihren Strecken quer durchs Land posten und eine Wattzahl treten, bei der mir nur schwindelig wird. Vielleicht ist dieser Gedanke auch eine der Antworten auf die Frage, warum bisher so wenige FLINTA* Personen bei Langstreckenevents zu finden sind.
Christine war eine der wenigen Frauen, die bereits 2022 am Steppenwolf teilgenommen hatte. Sie schwärmte in unserer Hamburger FLINTA*-Radgruppe immer wieder begeistert von den abenteuerlichen Strecken und der tollen Stimmung. Als dann Anfang des Jahres die Anmeldungen für den Steppenwolf 2023 zunächst nur für FLINTA* Personen geöffnet wurde, war die Euphorie in unserer FLINTA* Gruppe groß, so dass sich aus dieser gleich acht Frauen einen Startplatz ergattern konnten. Und das, obwohl sogar einige bisher noch keine Bikepackingerfahrung hatten. Das explizite Willkommenheißen von FLINTA* Personen ist ein wichtiges Zeichen und bietet Personen aus marginalisierten Gruppen die nötige Sicherheit, das Gemeinschaftsgefühl und ermutigt, einen Platz in der cis-männlich dominierten Szene zu finden. Schon eine solche Aktion ist ein klares Statement, dass „Mackertum“ auf diesem Event nicht geduldet wird.
In den Wochen vor dem Start tauschten wir uns innerhalb der FLINTA* Gruppe eifrig über Equipment, Radtaschen, Verpflegungsstrategien, passende Kleidung, Reifenbreiten etc. aus. In so einigen Wohnzimmern wurde gemeinsam geschraubt, Fotos vom Setup ausgetauscht, Mut zugesprochen und die letzten Zweifel aus dem Weg geräumt.
Die Atmosphäre beim Start am Donnerstag in Bernau war direkt vielversprechend. Überall wuselten Menschen umher und man konnte einen bunten Mix von Gravel-, MTB-, Trackingrädern und Fixies bestaunen. Hier gab es sämtliche Variationen von Packtaschen, Gepäckschnürungen, Ausrüstungsmengen und kreativen Ideen, wie man seine Badelatschen noch an seinem Rad befestigen kann. Jedes Setup so individuell wie die Fahrer*innen. Plötzlich war ich richtig nervös. Wir begaben uns nun also wirklich auf dieses kleine Abenteuer.
Vor dem Start gedachten wir Sven, einem Teil der Steppenwolfcommunity, der im Februar tragischerweise durch einen Radunfall ums Leben kam, mit einer Schweigeminute.
Anschließend setzte sich die Masse langsam in Bewegung und rollte über das erste Kopfsteinpflaster. Ich fuhr mit einigen Fahrerinnen unser Hamburger Gruppe gemeinsam los und stoppte diese dann auch direkt nach ein paar Kilometern durch meinen ersten Platten. Zum Glück waren wir mit bestem Wetter gesegnet, so dass die kleine Zwangspause verkraftbar war. Nach dem etwas holprigen Start flogen die ersten Kilometer nur so vorbei. Ein wenig Asphalt, ein paar Feldwege und bis auf die nicht besonders vertrauenswürdig erscheinende alte Eisenbahnbrücke gab es keine großartig schwierigen Passagen. An der polnischen Grenze bei Km 53 stoppten wir für die erste Stärkung und waren uns sicher: wenn das so locker weitergeht, ist das Ganze ja nur halb so wild. Wir mussten schließlich nur noch 90 km bis zum ersten Checkpoint fahren. Der Optimismus verflog jedoch als der Sand mitten im Wald begann. Jede*r mit breiten Reifen hatte eine gute Wahl getroffen. Die Motivation den Sand möglichst schnell zu durchfahren und nicht zu schieben, wurde von den Mückenmassen verstärkt, die sich wie an einem Buffet auf uns stürzten.
Wir durchquerten einige kleine polnische Ortschaften, in dessen Tante-Emma-Läden man warme Cola (dafür aber kaltes Bier), diverse Snacks und Eis in Butterblockform problemlos auch mit EC-Karte kaufen konnte. Da die Verpflegungsmöglichkeiten vor dem Start von den Veranstaltern Markus und Jonathan mit Kilometerangaben durchgegeben wurden, konnte man mit dem Essen, dem Wasser und seiner Energie gut haushalten.
Unsere Hamburger Gruppe teilte sich mittlerweile in drei Grüppchen, so dass jede gut in ihren Rhythmus kommen konnte. Trotz des vielen Sandes haben die Scouts einen wunderbar flowigen kurzweiligen Track kreiert. Beim letzten Supermarkt ca. 10 km vor dem ersten Checkpoint kamen unter anderen Teilnehmer*innen das Gerücht auf, dass es bald kein Essen mehr am Checkpoint geben sollte. Etwas panisch wurden Schnitt und Kilometerzahl umgerechnet und schnell noch einige Lebensmittel für den Abend und den nächsten Morgen zusammengesucht. Meine mitgebrachten Snacks, in Form von gekochten Maronen (ein guter Ersatz für die obligatorischen Kartoffeln), Laugencrackern, frittiertem Mais und bunten Gummischnüren hatten mich gut durch den Tag gebracht. Aber ich konnte mir nichts Besseres vorstellen, als eine richtige Mahlzeit.
Gegen 19 Uhr kamen wir endlich am Checkpoint an. Hier wurden wir mit Applaus, wärmenden Umarmungen, Nudeln und Duschen auf einem gemütlichen kleinen Pfadfinderzeltplatz begrüßt. Und auch jetzt hieß es schnell sein, um im letzten Tageslicht das Biwakzelt aufbauen zu können. Die Nacht war kühl, aber der Himmel klar, so dass ich direkt aus meinem Zelt die Sterne anschauen konnte. So kam dann nach dem anstrengenden ersten Tag noch richtige Bikepackingromantik auf.
Am Morgen des zweiten Tages beeilten Svea und ich uns, um möglichst schnell auf der Strecke zu sein. Am Checkpoint konnte ich sogar noch einen Kaffee vom Steppenwolfteam ergattern, bevor wir gegen 6.30 Uhr aufbrachen. Der Track begann mit ordentlich Höhenmetern und Trails im Wald. Der Gedanke an ein großes Schokocroissant, das im ca. 11 km entfernten Stettin auf uns warten würde, spornte unsere noch etwas schweren Beine an. Das frühe Aufbrechen hatte sich gelohnt: Den lichtdurchfluteten Wald teilten wir uns nur mit den Vögeln und einem Waschbären, der über den Weg flitzte. Nach dem ersten Frühstückshalt ging es an das Stettiner Haff, wo sich uns Benny mit seinem Fixie anschloss. Endlich konnte man hier auf den kilometerlangen Gucci Gravel-Wegen etwas Tempo machen. Schließlich sollten heute am Ende des Tages 164 km auf dem Tacho stehen. Wir fuhren eine ganze Weile durch die wunderschöne Landschaft: links von uns das Wasser, rechts die weiten Felder. Einfach nur mal ein wenig pedalieren und die Natur bewundern zu können, war eine wahre Belohnung. Auch ein kurzes Bad zur Abkühlung war drin. Die Sonne knallte auf der offenen Fläche, was meinem Kopf etwas zu schaffen machte und so war ich froh, meinen Körper ein bisschen runterkühlen zu können. Als wir am späten Nachmittag endlich Usedom erreichten, wurden wir vom Strand und Meer begrüßt. Der Track führte uns durch die Kieferwälder direkt am Wasser entlang. In Swinemünde nahmen wir die Fähre, auf der wir zu unserer großen Freude einige unserer Mitfahrerinnen wiedertrafen. Bei den Treffen mit anderen Fahrer*innen gab es immer freudige Gesichter und meist einen kurzen Austausch über die nächsten Snackmöglichkeiten und die zurückgelegte Strecke. Es war beruhigend zu hören, dass jede*r mal mit der ein oder anderen Passage zu kämpfen hatte. Da auch der Gravel- und der Wildtrack immer mal wieder aufeinandertrafen, entstand unter den Teilnehmer*innen ein schönes Gemeinschaftsgefühl. Alle waren freundlich und hilfsbereit, so dass man sich auf der Strecke nie allein fühlte.
Nachdem ich die Kopfschmerzen des Vortages weggeschlafen hatte, fühlte ich mich am dritten Tag richtig fit und freute mich auf die mit ca. 115 km angesetzte kürzeste Strecke. Im Ort Usedom konnte man sich noch einmal mit ausreichend Frühstück und vor allem Wasser versorgen, bevor die nächste Verpflegungsmöglichkeit erst in 80 km kommen sollte. Ich steckte mir also zu meinen zwei Trinkflaschen noch zwei zusätzliche Flaschen ins Trikot und kam damit auch gut über die Runden. Kurz nach dem Start mussten wir erneut eine Fähre nehmen. Auch hier konnte man wieder die vielen tollen Räder und Set-Up-Kombinationen begutachten, einen kleinen Schnack halten, ein wenig die Hafflandschaft genießen und einen Kaffee trinken. Danach gings über lange Schotterwege durch die Moorlandschaft des Ankumer Stadtbruchs entlang bis ins Inland hinein. Hier wechselten sich lange Schotter- mit Feldwegen ab. Stundenlang rauschten wir in bester Bikepackingmanier an Feldern, Schafen, Kranichen und Seen vorbei. Als kleines „Geschenk“ des Scoutings führte uns der Weg kurzzeitig über Gleisbettsteine. Ich war froh, dass in diesem Moment nur Benny in der Nähe war, der sich mein Fluchen anhören musste. Danach ging`s in den Wald, wo einige Höhenmeter auf uns warteten. Der dritte Checkpoint befand sich im Garten einer Wohngemeinschaft, die zum Wohlgefallen aller einen leckeren Eintopf für uns vorbereitet hatte. Den nahegelegenen Badesee nutzen wir, um den Dreck des Tages abzuwaschen. Und was gibt es Besseres, als nach einem Sommertag auf dem Rad baden zu gehen? Die Stimmung am Checkpoint war ruhig und entspannt. Immer wieder trafen neue Gesichter ein. Manche blieben und schlugen ihr Zelt auf, andere holten sich einen Stempel ab und fuhren direkt weiter. Unsere Gruppe teilte ihre Snacks, ließ die Strecke nochmal Revue passieren und genoss den letzten Abend mit einem gemütlichen Beisammensein.
Die letzte Nacht war richtig kalt. Mein sehr günstiges Lastminute Biwakzelt hielt nicht ganz das, was ich mir versprach, und so merkte ich mitten in der Nacht, dass die Innenseite des Zeltes komplett mit Kondenswasser belegt war. Die Zeltwand wurde so schwer, dass sich Schlafsack und die nasse Zeltwand berührten. Natürlich wurde es relativ schnell sehr kalt. Die Müdigkeit siegte letztlich aber doch, so dass ich noch ein paar Stunden wertvollen Schlaf bekommen konnte.
Der vierte und letzte Tag starte für mich mit einem überraschend geschwollenen Knie, das ich mir am Tag zuvor nur leicht verdreht hatte. Die letzten 130 km bis nach Bernau standen an und viele der Teilnehmer*innen waren von einem Bahnstreik betroffen. So flitzten Sophia und Svea aus unserer Gruppe direkt los, um möglichst früh noch einen der fahrenden Züge zu bekommen. Unglücklicherweise hatte sich bei Svea das Schaltkabel aufgerieben. Zum Glück hatte Sophia einen Schaltzug dabei, so dass mit Bennys Hilfe das Rad noch schnell fahrtüchtig gemacht werden konnte. Ich bin noch immer sehr beeindruckt davon, dass Svea so in die Pedale trat, dass sie pünktlich kurz nach Sophia gegen 16.30 Uhr trotz Reparatur und nur halber Schaltung in Bernau ankam.
Der erste Abschnitt der Strecke hatte es mal wieder ziemlich in sich. Es ging über viele, sehr große liegende Baumstämme, über die die Räder gehoben werden musste, auf Trails am Hang entlang und noch einmal ordentlich bergauf. Ein kleines Abenteuer, das uns auf den letzten Tag einstimmen sollte. Als wir nach etwas Hike-a-bike, ein wenig Schieben und kräftigem Reintreten oben ankamen, wurden wir mit einer tollen Aussicht über den Haussee belohnt. Nach einem ausgiebigen Frühstück teilte sich die Gruppe erneut und so fuhren Rilana, Benny und ich gemeinsam die letzte Etappe. Diese bestand wieder aus vielen Sandpassagen, aber auch langen, hellen Waldwege und einigen Wasserläufen. Nach der Hälfte der Strecke kam ich an meine körperliche Grenze. Mein Knie war dick und schmerzte bei jeder Bewegung. Der Spaß am Fahren war verflogen. Was soll man nun in so einer Situation machen? Auf den Körper hören und abbrechen? Mich weiter pushen? Mir gingen viele Gedanken durch den Kopf. Wäre es peinlich, so kurz vorm Ziel abzubrechen? Wie sinnvoll ist es, mit einem dauerhaften Schmerz zu fahren? Mich ärgerte es, dass mich die gesamte Strecke körperlich doch mehr forderte, als ich es zuvor angenommen hatte. Und deswegen war ich sehr dankbar, dass sich Rilana und Benny als die geduldigste und rücksichtsvollste Begleitung zeigten. So trotteten sie mit mir im Schneckentempo über Feldwege und warteten auf mich, wenn ich die kleinen Steigungen hochschob. Mit etwas Abstand betrachtet, würde ich das nächste Mal in so einem Fall die Tour lieber abbrechen. Mit vielen Pausen und gegenseitiger Unterstützung kamen wir dann endlich gegen 19.30 Uhr in Bernau an. Wir hatten es tatsächlich geschafft. Erschöpft, aber glückselig über die ereignisreichen Tage, die vielen netten Menschen, den positiven Vibe und die traumhafte Landschaft genoss ich am letzten Checkpoint eine große Portion Eis. Was für ein gelungenes Abenteuer!
Ein dickes Dankeschön an Markus und Jonathan, die vielen Helfer*innen und die Scouts für die wirklich tolle Organisation und die wunderschönen Strecken. Es war ein Fest! Ihr habt uns ein paar sehr besondere Tage bereitet. Bis zum nächsten Jahr.
Leannes harte Tage auf dem Wildtrack
21.06.2023
„After taking part in the Atlas Mountain Race in February I was eager to
do another ultra soon after, but I needed to find a more affordable
option closer to home; Steppenwolf seemed perfect. Founded by brothers
Markus and Jonathan and run on donations, Steppenwolf fosters a strong
sense of community spirit. The organisers are focused on making the
event accessible and diverse and the application process is opened early
for women and non-binary people. As a result, there was a 50% gender
split at the start line. You can ride solo or as a ‚pack‘ which many
people choose to do, making it a great event to take part in if you’re
new to the sport, or if you’re looking for a challenging adventure with
friends.“
Die ganze Geschichte und die Finisher*innenliste des #BUB23 findest du hier.
BUB23: Ready to go
25.04.2023
Das Scouten hat ein Ende – der Track für Berlin-Usedom-Berlin 2023 steht! Und wir sind super zufrieden. Der Graveltrack ist zwar etwas länger geworden, aber den flowigen Charakter mit einigen schönen Herausforderungen haben wir erhalten. Dazu ist der Wildtrack noch wilder geworden. Besonders die Trails rund um Szczecin und auf Wolin sind richtig harte neue Challenges. Gleichzeitig fängt die Steppe an zu leben und zu blühen. Das wird großartig.
Danke an dieser Stelle an alle Scouts, die uns sehr viel Arbeit abgenommen und den diesjährigen Steppenwolf mitgestaltet haben.
Danke an:
Melina, Mario, Suse, Gerrit, Oskar, Dennis, Nis, Jack, Sascha, Ludwig und Kili!
Wir gedenken Sven W.
27.02.2023
Gestern hat uns die Nachricht erreicht, dass ein lieber Mensch und Freund des Steppenwolfs verstorben ist. Sven durften wir letztes Jahr sowohl beim BUB als auch im Schneegestöber beim BAB begrüßen und kennenlernen. Für einige ist er beim Steppenwolf zum Freund geworden. Auch für dieses Jahr hatte er sich angemeldet.
Am letzten Montag verunfallte er in Berlin in der Kantstraße an der Ecke zur Weilandstraße, als der Gast eines Taxis plötzlich die rechte Tür öffnete. Er hatte keine Chance zu reagieren. Sven verletzte sich schwer am Kopf. Am Mittwoch, dem 22. Februar verstarb er an den Folgen des Unfalls. Er hinterlässt seine Frau und Tochter in Neustrelitz.
An der Unfallstelle erinnert seit gestern ein Geisterrad an ihn. Wenn ihr dort vorbei kommt, schaut ob es dem Rad gut geht. Auch beim BUB werden wir im Mai an ihn erinnern.
Ruhe in Frieden Sven
Niemand fährt allein.
Warum wir FLINTA*-Radsport aktiv supporten und ein paar Worte zur BUB-Anmeldung
10.01.2023
Die Anmeldung für den BUB23 hat unsere Erwartungen wirklich weit überstiegen. Nachdem das Interesse am Steppenwolf in den letzten zwei Jahren immer weiter gewachsen war, mussten wir als die Anmeldung für alle öffnete, feststellen, dass unser Server dem gar nicht mehr gewachsen ist. Für ein paar Minuten ging plötzlich gar nichts mehr – weil scheinbar hunderte Leute gleichzeitig versuchten sich anzumelden. Nach wenigen Minuten waren alle 150 Plätze gebucht und wir mussten die Anmeldung schließen. 450 Anmeldungen für eine Bikepacking-Challenge – vielleicht ist das in der jüngeren Geschichte des Bikepackings in Deutschland sogar einmalig (korrigiert uns gerne!).
Was für uns auf jeden Fall einmalig und besonders ist, dass unter den Starter*innen 83 FLINTA* (Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans oder agender Personen) sind. Für uns ist das ein großer Erfolg unseres Konzepts.
Wir finden es wichtig, FLINTA*-Radsport aktiv zu fördern. Denn in unser Gesellschaft passiert das von Kindesbeinen auf zu wenig. Wie oft wiederholt sich der Klassiker, dass Jungs* aufs Rad gesetzt werden und Mädchen* zuhause bleiben sollen? Wie viele exklusive Männerrennen gibt es auch heute noch vom Jugend- bis in den Profibereich? Wie oft starten Männer während FLINTA* sich zuhause um die Kinder kümmern, am Streckenrand supporten und danach die erschöpften Starter wieder zusammenflicken? Unsere ganze Gesellschaft ist nach den Interessen von Männern aufgebaut, Care (sprich Pflege und Haushaltsaufgaben) ungleich verteilt und FLINTA* stärkeren Risiken ausgesetzt – warum sollte es im Radsport anders sein? Ist es nicht – und deshalb standen wir beim ersten BUB auch ausschließlich mit Männern am Start.
Weil wir das ändern wollen haben wir zwei Dinge verändert: 1. Sichere Checkpoints eingerichtet, die das für FLINTA* ungleich höhere Risiko draußen zu schlafen verringern und 2. unsere Anmeldung verändert. Deshalb haben wir beim BAB22 und dieses Jahr für den BUB die Anmeldung für FLINTA* früher geöffnet. Dadurch waren die 75 Plätze auf dem Graveltrack super schnell ausgebucht, für Männer blieben am 04.01. nur noch 10 extra neu geschaffene Plätze. Denn Diversität schafft man nicht mit ein paar Floskeln und netten Worten – sondern ganz praktisch in dem in diesem Fall Männer Platz machen müssen für FLINTA*. Dass das nicht allen gefallen wird, die keinen Platz bekommen, war uns auch von Beginn an klar.
Wir freuen uns, dass die positiven Rückmeldungen aber bei weitem überwiegen. Und wir freuen uns mega, dass der BUB so divers ist wie nie zuvor.
Darauf wollen wir in den nächsten Jahren aufbauen und weiter dazu lernen. Wie sich das auf die Anmeldung in Zukunft auswirkt – das steht noch in den Sternen. Erstmal freuen wir uns, euch im Mai beim Steppenwolf zu begrüßen!
Für alle, die nicht dabei sein können, haben wir auch etwas: Erstmals wollen wir direkt nach dem BUB die Strecke für alle frei zugänglich auf unser Website zur Verfügung stellen. Das heißt ihr könnt schon an Himmelfahrt den Track komplett unsupported selbst nachfahren.
Wir sehen uns in der Steppe.
Neue Route // Neues Tracking
29.12.2022
Die Vorbereitungen für den #BUB23 laufen auf Hochtouren! Damit für den Start am 11. Mai alles steht, haben wir mit Hilfe von ein paar Menschen aus der Community bereits angefangen zu scouten. Die grobe Route ist schon klar: Vom Start in Bernau geht es für Wild- und Graveltrack (ehemals Shorttrack) Richtung Osten über über die Grenze nach Polen. Dort warten einige neue Abendteuer, Herausforderungen und wunderschöne Orte. Ein paar Eindrücke vom Scouten könnt ihr auf unserem Instagram Account sehen.
Damit ihr zuverlässig sehen könnt, wo die anderen Fahrer:innen gerade sind und damit eure Freund:innen und Familie noch besser mitfiebern können, haben wir uns dieses Jahr für ein professionelles Tracking über FollowMyChallenge entschieden. Für 30 € kriegt ihr am Start einen Tracker, über den eure aktuelle Position auf einer ziemlich schicken Karte mit allen anderen sichtbar ist. Alle Infos dazu bekommt ihr ein paar Wochen nach der Anmeldung.
#NoBorders: Berlin-Usedom-Berlin 2023
21.12.2022
Im Mai geht der Steppenwolf in seine dritte Runde zur Ostsee. Wir freuen uns mega auf ein neues Kapitel, das uns in Gegenden bringen wird, die auch wir bisher kaum kannten. Der Steppenwolf führt über die Grenze und kreuzt die Oder rüber nach Polen: Wilde Schotterpister, zerfahrene Sandabschnitte, kleine Dörfer mit Tante-Emma-Läden, in denen man kaum ein Produkt kennt – der BUB23 wird noch mehr zum Abendteuer als ohnehin. Wir freuen uns mega, dass wir mit der Hilfe von lokalen Bikepacker:innen aus Szczecin bereits eine grobe Route planen konnten. Auch der Rückweg über die Mecklenburger und Templiner Seenplatte wird aktuell schon gescoutet. Danke an alle, die uns dabei unterstützen!
Am 01. Januar ist es dann so weit: Die Anmeldung für Berlin-Usedom-Berlin startet für FLINTA*. Nicht wie letztes Jahr um Mitternacht, sondern um 18 Uhr. Am 04. Januar ebenfalls um 18 Uhr öffnet sie dann für alle. Es wird 150 Plätze geben, davon 75 für Wild- und 75 für Shorttrack. Aus Erfahrung werden sie nach wenigen Stunden ausgebucht sein. Eine Warteliste gibt es nicht.
Wir freuen uns auf euch.
Aufgetaute Zehen
20.12.2022
„Ich liege auf der Straße. Ich fluche. Was ein dummer Sturz. Leider schon der zweite heute. Der erste Sturz liegt schon etwas zurück. Vielleicht eine Stunde, wahrscheinlich eher zwei. Wie spät es genau ist? Ich habe keine Ahnung. Zeit ist in diesem Schneegestöber relativ. Mir streckt sich eine Hand entgegen, gepaart mit aufmunternden Worten. Beides kommt von Jannes. Vor wenigen Stunden kannten wir uns noch nicht.“
Mittlerweile ist der BAB mehr als einen Monat her und bei den meisten sind die Prellungen weg, die Zehen aufgetaut und die Schmerzen an den Händen wieder geheilt. Ben vom BikeBash144-Kollektiv aus Potsdam hat seine Geschichte vom #BAB22 dem Gravel Collective erzählt. Hier könnt ihr sie lesen.
Außerdem freut es uns sehr, dass einige Freund:innen des Steppenwolfs, die den BAB wegen Kinderbetreuung oder technischen Defekts verpasst haben, diesen in den letzten Wochen nachholen konnten. Bei -5°C war Dennis mit einem Freund auf dem 200er Track unterwegs, sein Video von der Strecke ist wirklich sehenswert.
BAB22: Was für eine Rückkehr
21.11.2022
„Tour der Leiden“ – „die härtesten 200 km, die ich je gefahren bin“ – „dieser BAB bleibt einmalig“: Berlin-Angermünde-Berlin ist zurück. Und wie! Minusgrade, Kopfsteinpflaster und Schnee aus allen Richtungen konnten die Starter:innen nicht stoppen. Doch fangen wir vorne an.
Eigentlich wollten wir uns nur ausprobieren an einer neuen Idee. Wir wollten einen alten Klassiker (von 1910 bis 1990) wiederbeleben, aber auf ursprünglichem Untergrund und in Steppenwolf-Manier. Vielleicht dreißig Leute, mehr würden sich wohl nicht finden um sich 30 bzw. 60 km Kopfsteinpflaster zu geben. Als wir dann die Anmeldung rausgaben wurde uns schnell klar: Wir hätten auch 300 Startplätze locker vergeben können.
Die Strecke stand Mitte Oktober. In den Tagen vor dem BAB wurden die Wetterprognosen dann immer interessanter. Ein Kälteeinbruch, leichte Minusgrade waren zu erwarten. Mit den Tagen wurde die Prognose immer knackiger. Schließlich standen wir mit gut 100 Starter:innen bei -5°C am Bernauer Steintor vor den Toren Berlins. Von Bernau aus ging es auf gutem Geläuf los, doch schon auf dem ersten Pflastersektor nach Eberswalde setzte der Schneefall ein. Am ersten Checkpoint im Kloster Chorin war das Wasser in den Trinkflascher schon gefroren. Danach ging es auf dem Weg nach Angermünde erst richtig los, über mehrere vier-Sterne Sektoren kämpften sich sowohl auf dem 146 km und dem 200 km langen Track die Teilnehmer*innen zum Wendepunkt. Im Café am Marktplatz von Angermünde wärmten sie sich auf. Ein paar mussten hier die Segel streichen. Denn es sollte noch härter werden. Auf dem Rückweg wartete der Brodowiner Wald und die Oderbruchkante mit einigen kurzen aber knackigen Anstiegen auf Pflaster und mehreren fünf-Sterne-Pavé-Abschnitten.
Am dritten Checkpoint beim Barnimer Brauhaus konnte sich am Feuer noch einmal gewärmt werden – ehe die letzten harten Kilometer anstanden. Mit einbrechender Dunkelheit wurden diese zur echten Herausforderung: Bei Gegenwind und Schneeregen ging es über offene Plattenwege zurück nach Bernau. In der „Alten Post“ wartete warmer Tee, vegane Paella und gutes Bier.
Kurz vor 16 Uhr, also in etwas weniger als 8 Stunden erreichten die ersten Fahrer:innen um Rainer gut durchgefroren das Ziel. Keine zwanzig Minuten später war Lisa als erste weibliche Finisherin zurück, Maya und Maren folgten ihr schnell. Um 17 Uhr schossen mit Ben und Jannes auch die schnellsten auf dem langen Track in die Alte Post. Am Ende erreichten 94 Starter:innen das Ziel zurück in Bernau, darunter 27 FLINTA*. Eine beeindruckende Leistung von allen Starter:innen bei diesen vielleicht einmaligen Bedingungen.
Für uns bleibt es eine Rückkehr des BAB, die nicht besser hätte laufen können. Eine Herausforderung für alle, auf den härtesten Wegen zwischen Berlin und Uckermark, ein solidarisches Miteinander, keine Konkurrenz, keine Sponsoren, kein Bullshit. So kann es gerne weitergehen.
Danke an alle Checkpoints und alle Supporter:innen!
Wir sehen uns 2023.
#BAB22 - Eine Legende kehrt zurück
12.10.2022
Nach dem großartigen #Steppenwolf22 war uns klar: Lass uns noch was im Herbst machen. Schon seit Längerem hatten wir dafür die Idee, einen der berühmten Klassiker rund um Berlin wieder aufleben zu lassen. Berlin-Angermünde-Berlin reizte uns besonders: Eines der ältesten Radrennen Deutschlands, 1990 zum letzten mal ausgetragen, in einer Landschaft mit ewig langen und 300 Jahre alten Kopfsteinpflasterstraßen – diese Geschichte wollten wir wiederbeleben. Jetzt ist es so weit: Als #BAB22 kehrt es als wilder Ride auf ursprünglichem Geläuf am 19. November zurück. Die 100 Plätze waren schneller ausgebucht, als wir je gedacht hätten. Alle Infos dazu findet ihr hier. Wir können es kaum erwarten.
Das war der #Steppenwolf22
01.08.2022
„Ca. 4 km vor der Fähre geht es über einen stillgelegten Bahndamm. Und ob das noch Gravel ist, lässt sich wirklich diskutieren. Eine Rüttelpartie ohne Gleichen – ich komme nur noch mit Mühen und schrecklich langsam voran. Herrje, jetzt bloß keinen Platten bekommen. Die letzten Meter rase ich dann auf das Wasser zu, ich kann die Boote schon sehen. Aber wo ist die Fähre? Ich rufe der Dame im Imbiss zu, dass ich die Fähre unbedingt noch bekommen muss. Sie sagt mir, ich muss noch bei ihr ein Ticket kaufen und die Fähre käme ja noch einmal. „Aber ich muss jetzt diese Fähre hier bekommen“ sage ich, „… die nächste kommt ja dann“ erwidert sie. Bei mir kommt nur noch die Hälfte an.“
Der Steppenwolf22 ist Geschichte – gut, dass ein paar Menschen sie festgehalten haben. Marei hat für uns zu Papier gebracht, was sie in den drei Tagen in der Steppe auf dem Shorttrack erlebt hat. Als erste Frau war sie bereits Samstag Abend zurück in Bernau. Ihren ganzen Blogbeitrag findet ihr hier.
Lucas war auf dem Wildtrack unterwegs. Mit den schmalsten Reifen des Pelothons hatte er auf den Wurzeltrails und im Sand einige Herausforderungen. Er hat den Steppenwolf in mehreren Videos festgehalten.
Tage, die nie enden dürfen
22.05.2022
Am Mittwoch um 24 Uhr endete offiziell der #Steppenwolf22. Sieben Tage, die für uns wie im Flug vergangen sind. Eine Woche in einem Paralleluniversum, in dem es nur Sand, Plattenwege, Trails, großartige Menschen, Lagerfeuer, Rapsfelder, steile Hügel und kalte Seen gibt.
TAG 1
Bereits der Start war für uns surreal. In unserem zweiten Jahr standen wir Donnerstag um halb 8 bereits mit 95 Steppenwölf:innen vor der Eismanufaktur in Bernau. Wir freuten uns über einige bekannte Gesichter und viele Neue. Einige mit der S-Bahn aus Berlin angereist, andere mit dem Fernzug von der Weinstraße, aus den Alpen oder der Slowakei. Um Punkt acht dann der Start am historischen Steintor. Die ersten drei Kilometer legten wir auf Asphalt gemeinsam zurück, ehe der erste Trail kam. Hier trennten sich auch die Wege von Short- und Wildtrack. Kleinere und größere Gruppen bildeten sich und so fegten wir über die Trails am Werbellinsee und durch die Schorfheide. Während der Wildtrack sich an den Templiner, Lychner und Feldberger Seen entlangschlängelte ging es für den Shorttrack Richtung Oberuckersee durch die Hügel der Uckermark. Kurz vor 14 Uhr kamen bereits die ersten Shorttrackstarter:innen nach 120 km am Checkpoint I an. Für alle anderen gab es später Pasta, auch für die Wildtrackler:innen, die nach 178 km und fast ebenso vielen quer liegenden Bäumen erst mit der Nacht eintrudelten. Am Lagerfeuer wurden die Geschichten des ersten Tages ausgetauscht, während die Schnellsten noch die letzte Fähre auf die Insel bekamen. Um 19 Uhr erreichten die ersten fünf schließlich als Spitzengruppe auf dem Shorttrack die Ostsee und um 21:30 beendeten auch sie nach 255 km am 2. Checkpoint den Tag. Während die meisten in ihre Schlafsäcke krochen, fuhren auf dem Wildtrack noch ein paar weiter durch die Nacht.
TAG 2
Um fünf Uhr morgens, pünktlich zum Sonnenaufgang erreichten schließlich auch die ersten auf dem Wildtrack nach 338 harten Kilometern. Vom CP I ging es für sie vom Tollensesee über Neubrandenburg durchs schöne Tollensetal, wo die Wege meist flach aber tief sind. Bis auf ein paar Aufgaben auf Grund gerissener Bremsschläuche, entzündeter Nerven, zu schmalen Reifen (27 mm) oder Knieschmerzen starteten die meisten Shorttrackler:innen von CPI und CPII. Das große Peloton startete nach einem Frühstück in Strasburg in die Brohmer Berge und erreichte gegen Mittag die Fähre auf die Insel. Dort warteten ein paar Schauer, doch die Ostsee empfing die meisten mit Sonnenschein. Währenddessen hatte die Spitzengruppe die erste Fähre um 8:30 genommen. Pünktlich zum Mittag erreichten sie CP III bei Hopsis Radlerglück. Auch auf dem Wildtrack war das Feld schon sehr lang. Um 09 Uhr am Morgen errreichte Hannes als erster den zweiten CP, während Elke und Thomas am Abend den ersten CP erreichten. Doch an den Checkpoints sammelte es sich immer wieder. So übernachteten über 30 Fahrer:innen glücklich und erschöpft am 2. Checkpoint, die letzten Meter durch das wunderschöne aber auch sandige Hinterland der Insel hatten viele gefordert. Während sie sich mit veganem Risotto stärkten, erreichte Robby um 20:37 als Erster auf dem Shorttrack das Ziel in Bernau, dicht gefolgt von vier Wegbegleitern. Und für einige Wildtrackler:innen ging es in die zweite Nacht ohne oder mit kurzem Schlaf.
TAG 3
Kein Regen, aber ein grauer Morgen. Ramon wird das egal gewesen sein, kurz vor Sonnenaufgang um 04:56 durchfuhr er als Erster auf dem Wildtrack das Steintor in Bernau nach weniger als 45 h. Um 7:40 folgte Michael, zwei Stunden später der Dritte, Hannes aus Rostock. Währenddessen musste sich ein Großteil des Shorttrack-Pelotons beeilen, um die ersten beiden Fähren von der Insel runter zu erreichen. Der Weg dahin führte nicht nur über den weißen Berg sondern auch über ein Deichweg, gegen den Kopfsteinpflaster wie Flüsterasphalt wirkt. Bis auf Thomas und Elke verließen bis Mittag alle die Insel. Hinter Usedom ging es erst einmal auf Gucci-Gravel am Haff entlang, ehe sich beide Tracks wieder trennten. Der Shorttrack führte über Torgelow und Pasewalk immer durchs Tal der Uecker, der Wind spielte mit. Auf dem Wildtrack ging es nach den Küstentrails auf Usedom auch schneller voran, über die Helpter Berge führte der Weg durch die Kopfsteinpflasterhölle von Strasburg. Am Nachmittag wurde der Himmel klar und die Abendsonne gab allen neue Energie. Während die ersten Fahrer:innen des „Pelotons“ am CP III eintrafen, erreichte Marei um 14 Uhr als erste Frau das Ziel in Bernau. Der Großteil der Fahrer*innen verbrachte die letzte Nacht bei Hopsis Radlerglück zwischen Schafen und Schweinen, ein anderer Teil an einem See kurz vor Angermünde.
TAG 4
Ein Drittel der Starter*innen war bereits im Ziel, doch der Großteil machte sich am Sonntag auf die letzten Kilometer nach Bernau. Vom letzten Checkpoint war es für alle nochmal richtig fordernd. Wildtrack und Shorttrack trafen sich hier oft und so rückte das versprengte Feld zusammen. Am Unteruckersee kam der erste traumhafte Trail, danach ging es in den Wald bis ins historische Zentrum von Angermünde. Der schwerste Teil kam jetzt erst: Bei bestem Sonntagswetter ginges durch den Choriner Kopfsteinpflasterwald und nachdem sich viele noch einen Snack am Schiffshebewerk holten führte der Weg entweder auf den märkischen Bergwanderweg (Wildtrack) oder auf den 66-Seen-Wanderweg (Shorttrack). Nach einigen Kilometern Trail erschien plötzlich ein unfassbar steiler Hügel. Oben angekommen gingen fast alle erstmal davon aus, dass sie falsch sind, doch der Weg führte für einige Meter über die Bahngleise der Fahrraddraisinenstrecke. Auf dem Weg nach Werneuchen warteten ein paar weitere Hindernisse, doch dann war es für alle geschafft. Auf Plattenwegen rollte das Hauptfeld des Steppenwolfs bei untergehender Sonne nach Bernau. Dort wartete nicht nur ein leckeres Eis und der letzte Stempel, sondern auch jede Menge andere Finisher*innen. Bis in den späten Abend saßen wir gemeinsam vor der Alten Post. Als es schon dunkel war, erreichte auch die beeindruckende Schmalreifenfraktion das Ziel. Christine und Lena waren auf dem Shorttrack mit Packtaschen und 32 mm unterwegs, Lucas auf dem Wildtrack mit 35 mm. Unglaublich, wie sie es durch den Usedomer Sand und über die Trails geschafft haben. Um Mitternacht schloss das Ziel erstmal die Türen.
….
TAG 7
Ein besonderes Kapitel des Steppenwolfs schrieben noch zwei Fahrer:innen auf dem Wildtrack. Elke nahm sich von Anfang an sieben Tage vor, am Mittwoch erreichte sie kurz nach halb acht das Ziel in Bernau und war die erste Frau, die den Wildtrack finishte. Thomas war zwischendurch krank geworden. Zwei Tage verbrachte er vor der Insel im Wald um ein wenig gesund zu werden, ehe er die Fahrt wieder aufnahm. Um Mitternacht endete das Zeitlimit, gegen 22 Uhr erreichte auch er das Bernauer Steintor und holte sich den letzten Stempel. Damit endete der Steppenwolf22 endgültig.
Das Warten hat ein Ende
08.05.2022
Endlich geht es los! Wir können es kaum erwarten in wenigen Stunden mit 100 Starter:innen vor dem Bernauer Steintor zu stehen! Endlich zeigt sich, ob unser monatelanges Planen und Scouten Sinn gemacht hat.
Das große Interesse am Steppenwolf freut uns mega! Das liegt wohl auch an dem neuen Shorttrack, den wir eingeführt haben. Neben dem technisch anspruchsvollen Wildtrack wollen wir so vor allem Gravelbiker:innen und Neueinsteiger:innen eine Möglichkeit geben teilzuhaben. Und der Track ist großartig geworden! Knapp 500 km mit tollen Aussichten, kleinen Herausforderungen und jedem möglichen Untergrund. Gleichzeitig ist der Wildtrack tendenziell sogar schwerer geworden. Dreißig zusätzliche Kilometer im Tollensetal und ein paar frische Trails auf Usedom sind nicht die einzigen Neuheiten. Insgesamt hat sich gut die Hälfte der Strecke zum letzten Jahr verändert.
Was außerdem neu ist sind zwei zusätzliche Checkpoints! Wir freuen uns in Mecklenburg auf unfassbar gastfreundliche Leute getroffen zu sein, die uns auf ihren Höfen aufnehmen!
Auf Instagram werden wir die Tage live vom Steppenwolf berichten. Wir sind sehr gespannt, wie der Track euch allen gefallen wird! Auf eine großartige zweite Austragung des Steppenwolfs für uns alle!
Wir sehen uns in der Steppe!
Scoutingbericht: Nur noch sechs Wochen!
30.03.2022
Wir waren an den letzten Wochenende unterwegs zwischen Berlin und Usedom um die beiden Tracks für den Steppenwolf22 zu scouten. Es war noch ziemlich kalt – das Wasser in den Pfützen war gefroren – aber dank wolkenfreiem Himmel brannte die Sonne schon ganz ordentlich.
Auf dem Shorttrack haben wir schicke neue Gravelabschnitte und Pavé-Sektoren in der Schorfheide gefunden, dazu sanfte Hügel mit Edelplatte in Mecklenburg. Der Weg hin nach Usedom sollte ganz gut wegrollen – die Schwierigkeiten haben wir uns eher für das Ende aufgehoben!
Dafür wird der Wildtrack wirklich „wild“. Einrollen ist dieses Jahr nicht. Die letzten Stürme haben außerdem viele Bäume über die Wege gestürzt, bike & hike wird dieses Jahr großgeschrieben. Von Woldegk zur Ostsee gibt es dazu 100 km komplett neue Strecke. Die Hänge vom Oderbruch kommen dieses Jahr dafür ganz am Ende. Der krönende Abschluss von ca. 691 harten Kilometern.
In sechs Wochen ist es so weit. Dann gehts für alle in die Steppe. Wir freuen uns unfassbar!
Unser Konzept für 2022
09.12.2021
In knapp einem Monat öffnen wir die Anmeldung für den #Steppenwolf22. Zeit unser Konzept für nächstes Jahr vorzustellen!
Die Premiere des Steppenwolfs dieses Jahr war für uns eine unglaublich schöne Erfahrung! Wir hatten richtig viel Spaß mit euch allen und das bleibt für uns auch das Wichtigste. Deswegen gibt es für uns auch keinen Grund, an den Basics etwas zu verändern: Unser Kodex, der Ethos (manche nennen es auch liebevoll Pamphlet) und die grundsätzliche Richtung der Route bleiben gleich. Wir wollen den Steppenwolf als unsupported bikepacking challenge zwischen Berlin und Usedom etablieren, als wilde und solidarische Fahrt von der Metropole zum Meer und zurück.
Der einzige Punkt, wo wir gerne etwas verändern wollen, ist die fehlende Diversität unseres Starter*innenfeldes. Der Steppenwolf soll für alle da sein, also wollen wir es auch mehr Fahrer*innen ermöglichen mitzufahren. Deshalb wird es im nächsten Jahr zwei Routen geben: Den Wildtrack, der auf 700 km alle Fahrer*innen mit Wurzeltrails, kurzen Rampen und Pavé fordern wird sowie der leichtere Shorttrack über 500 km, der technische Trails auslässt, etwas besser rollt und dafür mit zwei Fährfahrten punkten kann.
Ob ihr den Steppenwolf22 in 48 h oder sieben Tagen finisht, bleibt komplett euch überlassen. Da es jedoch für verschiedene Menschen unterschiedlich gefährlich ist wild zu biwackieren, haben wir auf den Shorttrack abgestimmt drei Checkpoints organisiert, an denen bei Bedarf sicher biwackiert werden kann. Die unterteilen den Shorttrack in vier Etappen von 105 bis 130 km Länge. Hier treffen sich auch der Wildtrack und der Shorttrack, sodass es die Chance gibt andere Fahrer*innen am Lagerfeuer wiederzusehen.
Wir freuen uns sehr, dafür bereits drei passende und schöne Orte gefunden zu haben! Viel mehr als eine weiche Wiese, ein Bad und fließend Wasser erwartet jedoch lieber nicht, wir wollen den Charakter vom Bikepacking auch bewusst erhalten.
In den nächsten Tagen werden wir noch Details zu den Tracks (siehe Route), zur Anmeldung und allem drum herum veröffentlichen. Schreibt uns gerne, wenn ihr fragen habt! Ansonsten: Bis bald in der Steppe!
#Steppenwolf22
27.10.2021
Save the date: Wir haben heute das Datum für die zweite Ausgabe bekannt gegeben. Der Steppenwolf 2022 wird vom 12.-15. Mai stattfinden. Einige Dinge wie Start und Ziel in Bernau werden wir beibehalten, ebenso die schönsten Streckenabschnitte. Doch es wird auch ein paar Neuigkeiten geben. Neben dem orginalen „Wildtrack“ – der bei 650-700 km und genauso anspruchsvoll bleiben soll – wird es einen leichteren „Shorttrack“ über 450-500 km geben. So wollen wir den Steppenwolf mehr Fahrer:innen zugängig machen. Dazu werden wir in den nächsten Wochen einige neue Wege scouten. Stay tuned!
Unfassbar schöne Premiere
29.09.2021
Heute kam mit Gerhard W. der letzte Fahrer der Steppenwolf-Premiere ins Ziel – und war damit einer von nur 11 Finisher*innen. Damit endet der Steppenwolf auch offiziell. Es war eine wunderschöne Premiere, bei der so gut wie alle auf unterschiedlichste Art und Weise auf ihre Kosten kamen. Was es für alle 30 Starter*innen war: Ein ziemlich harter Brocken! Angefangen beim „Märkischen Bergwanderweg“ über das Kopfsteinpflaster von Chorin und Strasburg, über den Gegenwind vor und hinter Usedom bis zu den unendlichen Wurzeltrails ab Feldberg. Wir wussten bereits, dass der Track hart ist, doch einige haben die Brandenburger Eiszeitlandschaft unterschätzt. Trotzdem schafften es die schnellsten Tempobolzer in unter 48 h nach Bernau, insgesamt seches Fahrer*innen erreichten bis Samstag Abend schon die Eismanufaktur in Bernau. Andere genossen die Landschaft und – wenn es das denn mal gab – die lokalen Spezialitäten am Wegesrand. Insgesamt 12 Starter*innen mussten mit Schäden (Schaltauge, Navigation, Felgenbruch) oder aus körperlichen Gründen (Knie, Sturz in einen Entwässerungsgraben, Erschöpfung) früher abbrechen. Trotzdem hatten wir eine schöne Zeit mit euch allen an den unterschiedlichsten Stopps und dem Checkpoint auf Usedom.
Demnächst werden hier auch ein, zwei Berichte von Fahrer*innen erscheinen. Uns bleibt nur danke zu sagen an alle Helfer*innen, an SpotWalla, an die Eismanufaktur „Alte Post“ in Bernau und auch an alle Starter*innen für das gute Miteinander! Wir sehen uns nächstes Jahr wieder!
Wir sind bereit - seid ihr es auch?
20.08.2021
Die Strecke ist gescoutet, die letzten Vorbereitungen laufen und schon knapp 50 Leute sind angemeldet für die Premiere des Steppenwolfs! Wir sind bereit und freuen uns unfassbar auf das Abendteuer.
Aktuell basteln wir noch am Roadbook, lassen Banner drucken und bereiten den Start- und Zielort in Bernau vor. Spätestens zwei Wochen vor dem Start solltet ihr von uns alle Informationen per Mail kriegen.
Weil uns immer wieder Fragen nach der Wahl von Rad und Reifenbreite erreichen: Der Steppenwolf ist kein Spaziergang. Durch den relativ trockenen Sommer wird es mit unter 40 mm einige kurze Schiebepassagen geben, dazu sind die Trails rund um Bad Freienwalde, an der Steilküste Usedoms und rund um Feldberg nicht zu unterschätzen. Abgerundet wird das Ganze mit ein paar exzellente Pavé-Abschnitte bei denen man sich über jeden Komfort freut. Wir sind gespannt, mit welchen Rädern wir euch am 23. September begrüßen können!
Markus & Jonathan